Vor Ende März 2022 sahen sich die PV-Unternehmen einer regelrechten Belagerung durch die Kunden ausgesetzt. Und das alles wegen der Umstellung des Abrechnungssystems vom bekannten System der Rabatte (Net-Metering) auf die neue und komplizierte Nettoabrechnung. Ist die Nettorechnung wirklich so kompliziert, wie alle denken? Hat das aktuelle Abrechnungssystem die Chancen auf eine schnelle Amortisation einer Photovoltaikanlage zunichte gemacht? Und schließlich – war Net-Metering ein so einfaches und naheliegendes Abrechnungssystem? Lohnt sich Photovoltaik auch noch im Jahr 2024? Im Folgenden beantworten wir all diese Fragen.
Was war Net-Metering?
Bei einem Net-Metering-System produzierte der Prosumer Strom aus einer Photovoltaikanlage, verbrauchte einen Teil der Energie laufend und der Rest wurde im Netz „gespeichert“. Der Prosumer konnte 70% oder 80% der zuvor abgegebenen Energie kostenlos aus dem Netz beziehen. Die Abrechnung erfolgte quantitativ – sie hing von der Energiemenge ab, die der Prosumer ins Netz einspeiste. Das vorgestellte System ist einfach, quantifizierbar und verständlich.
Wie funktioniert die Nettorechnung?
Die grundlegende und wichtigste Änderung bei der Nettoabrechnung besteht darin, dass die ins Netz eingespeiste Energie nicht nach ihrer Menge, sondern nach ihrem aktuellen Preis abgerechnet wird. Das System bietet einen Anreiz zur Steigerung des Eigenverbrauchs von Energie. Ein Prosumer, der die Nettorechnung nutzt, ist von der Zahlung von PIT, Verbrauchssteuer und Mehrwertsteuer befreit.
Die Photovoltaik-Module produzieren tagsüber Strom, wenn der Preis hoch ist. Dadurch kann der Prosumer die Energie zu einem höheren Preis verkaufen und abends, wenn die Sonne untergeht, Strom zu einem niedrigeren Preis kaufen.
Erstens : Selbstverbrauch. Die Energie, die der Prosumer für den Eigenverbrauch nutzt, unterliegt nicht den Steuern, Abgaben oder anderen Kosten. Das sind in der Regel zwischen 20% und 30% der erzeugten Energie.
Zweitens, der Wert des Stroms, der dem individuellen Konto des Prosumers gutgeschrieben wird.
Drittens die Kosten für den aus dem Netz bezogenen Strom, der nach dem Tarif des Verkäufers abgerechnet wird. Die variablen Vertriebskosten werden auf der Grundlage der aus dem Netz bezogenen Energiemenge berechnet, und die Energiekosten können durch die auf dem Konto des Prosumers angesammelten Mittel gedeckt werden.
Was ist ein Prosumer-Konto?
Ein Prosumer-Konto ist ein individuelles Konto, auf dem überschüssige, ins Netz eingespeiste und entnommene Energie verbucht wird.
Was ist ein Prosumer-Konto?
Mit dem Prosumer-Depot werden Gelder für den ins Netz eingespeisten Strom angesammelt. Der Wert der eingespeisten Energie wird nach dem durchschnittlichen Energietarif des Vormonats abgerechnet. Das in der Kaution angesammelte Geld kann zur Begleichung des fälligen Betrags für den Kauf von Energie aus dem Netz verwendet werden. Die Gelder können 12 Monate lang ab dem Zeitpunkt ihrer Zuteilung als Kaution verrechnet werden. Die Gelder mit dem ältesten Zuteilungsdatum werden zuerst abgerechnet. Nicht genutzte Mittel aus der Kaution werden dem Prosumer auf der Grundlage einer Überzahlung für den Monat 13 zurückgegeben. Der Betrag dieser Überzahlung darf 20 % des Wertes der in dem Monat, auf den die Überzahlung zurückgeführt wird, ins Netz eingespeisten Energie nicht überschreiten. Die Mittel aus der Kaution können nicht zur Begleichung von Vertriebsgebühren oder beispielsweise einer Handelsgebühr verwendet werden. Sie müssen aus ihren eigenen Mitteln beglichen werden.
Wie hat sich das Abrechnungssystem geändert?
Die Grafik oben zeigt die Termine für das Inkrafttreten der Nettorechnung. Ab dem 1.07.2022 wird die Abrechnung von überschüssig eingespeistem Strom auf der Grundlage des durchschnittlichen Marktpreises für Energie des vorangegangenen Kalendermonats vorgenommen. Ab dem 1.07.2024 erfolgt die Abrechnung der Energie auf der Grundlage von Stundensätzen und der getrennten Abrechnung von eingespeister und entnommener Energie aus dem Stromnetz. Der Wert der in das Netz eingespeisten Energie wird nach dem Börsenpreis bestimmt, und zwar stündlich auf den Märkten des Folgetages, wobei der Preis vom Energieinformationsbetreiber festgelegt wird. Der Wert der entnommenen Energie richtet sich nach dem Tarif des Anbieters.
Lohnt sichPhotovoltaik im Jahr 2024 noch? Zusammenfassung
Das neue Abrechnungssystem ist mindestens so kosteneffizient wie das Rabattsystem. Die Amortisationszeit für beide Systeme ist sehr ähnlich oder in einigen Fällen identisch. Durch die Möglichkeit, den Wert des Stroms in Rechnung zu stellen und nicht die Menge, wie es bis zum 31.03.2022 der Fall war, können sich auf dem Konto des Prosumers Gelder ansammeln, die die Stromrechnung effektiv senken. Nach dem 1. Juli 2024 wird der Prosumer dank des stündlichen Strompreises Strom zu einem höheren Preis verkaufen (tagsüber) als er kaufen wird (abends und nachts).
Quellen:
https://pieniadze.rp.pl/inwestycje-w-domu/art17448051-jaka-jest-oplacalnosc-instalacji-fotowoltaicznych-to-zalezy
https://www.energa.pl/dom/oferty/prosument.html
youtube.com/watch?v=agZ1jd9qa20
„Neue Abrechnungsregeln für Prosumenten ab 2022“, Ministerium für Klima und Umwelt, Warschau, Dezember 2021.